Sigurd Hennemann - Dirigat
St. Florian / Stiftskirche
Seine gut trainierte und schöne Singstimme ist Anton Bruckners Freifahrtschein nach Sankt Florian, wo ihn seine jung verwitwete Mutter nach dem Tod von Anton Bruckner senior als einen der damals nur drei Sängerknaben bei Schulleiter Bogner unterbringt.
Via Windhaag und Kronstorf landet Bruckner später als Lehrer und Organist wieder im Stift, arbeitet jedoch heimlich an einer Beamtenkarriere: Auf eine Kanzlistenstelle spekulierend, volontiert er am Bezirksgericht Sankt Florian und lässt sich bescheinigen: „Durch besonderen Fleiß und Geschicklichkeit den Kanzleidienst zu eigen, daß er in dieser Beziehung als sehr verwendbar empfohlen werden kann.“
Von Gerichtsaktuar Franz Sailert – einem frühen Brucknerfan – erbt er dessen Bösendorfer-Flügel, der heute wieder im Stift in Zimmer 4 steht. Nach der Uraufführung der Missa solemnis des Prälatentisches verwiesen, feiert Bruckner sein Werk in einem der örtlichen Gasthäuser mit einer Fressorgie solo.
Dank an das Stift St. Florian